Innovation kann auch heißen, eine völlig neue Form der Zusammenarbeit, der Begegnung und des Miteinanders zu gestalten. Dabei durften wir das Polizeipräsidium München im Projekt „Gemeinsam interkulturell stark“ unterstützen.
Die Herausforderung: Die Arbeit von Polizeibeamt:innen in und mit so genannten Gemeinschaftsunterkünften. Wichtig zu wissen ist, dass Menschen, die nach Deutschland flüchten, in ihren Herkunftsländern oft negative Erfahrungen mit Polizei oder sogar polizeilicher Gewalt erfahren haben. Um Vorurteile aller Beteiligten abzubauen, Vertrauen aufzubauen und schließlich wichtige Präventionsarbeit leisten zu können, hat sich das Polizeipräsidium München den Kooperationspartner BrückenBauen gUG ins Boot geholt. Das Team von BrückenBauen qualifiziert Menschen mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte zu so genannten Kulturmoderator:innen, die dann beispielsweise in Schulen, Krankenhäusern - und jetzt auch bei der Münchner Polizei – unterstützend tätig werden.
Brücken baut man von beiden Seiten. Deshalb wurden zunächst Polizeibeamt:innen in interkultureller Kompetenz geschult und Kulturmodertor:innen in Polizeiarbeit.
Unsere Aufgabe dabei: Die Vernetzung aller Beteiligten, die künftig als lockere Arbeitsteams gemeinsam Aktivitäten in Gemeinschaftsunterkünften durchführen sollen.
Im erstenSchritt haben wir ein virtuelles "World Café" konzipiert - virtuell aufgrund der damals aktuellen Pandemielage. In 5 Themenräumen konnten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen zu aktuellen und relevanten Themen für die Zusammenarbeit in den Unterkünften austauschen. Moderiert wurden die einzelnen Räume durch Gastgeber:innen unterschiedlicher Institutionen.
2. Interaktiver Vernetzungstag –Präsenz (100 Teilnehmer:innen)
Endlich konnten sich alle Beteiligten persönlich - live und in Farbe!–begegnen. Beim interaktiven Vernetzungstag wurden Fokusthemen der Polizeiarbeit genutzt für gemeinsamen Austausch, kreative Ideen und praktischen Transfer. In unserem Konzept haben wir unterschiedliche Formate kombiniert und konnten damit sehr ernsthafte Themen besprechbar machen (z.B. mit einerPodiumsdiskussion zum Thema „Häusliche Gewalt“) und konkrete Handlungsangebote spielerisch erfahrbar (z.B. mit einem Radel-Workshop für geflüchtete Frauen).
Unser Beitrag:
Innovation– insbesondere in festen und hierarchischen Strukturen wie einer Polizeiorganisation– erfordert Offenheit, Mut und großes Engagement Einzelner. Eigene Grenzen zu erkennen und gleichzeitig die Größe zu besitzen, sich das einzugestehen, bildet eine Grundvoraussetzung, um neue Wege zu beschreiten. In diesem Projekt durften wir das von vielen Seiten und Protagonisten erleben.
Uns hat dieses Projekt berührt, vielfach inspiriert und definitiv mit Sinn erfüllt.
Wie das Projekt abgelaufen ist, welche Herausforderungen es dabei gab und wie wir diese gemeinsam gelöst haben, erfahrt Ihr in den folgenden Videos aus erster Hand - von Katrin Ostermeier und den Verantwortlichen des Münchner Polizeipräsidiums.
